Ich bekomme in letzter Zeit viel Lob und Anerkennung für das, was ich mit meinen Hunden hier tue und wie ich es mache. Das freut mich und macht mich glücklich einerseits, andererseits ist es mir auch fast unangenehm, denn ich hatte insbesondere ganz, ganz viel Glück und auch ganz großartige Berater. Ich möchte jetzt einfach erzählen, wie mein Weg bis hierher, zum 21. Juli 2015, verlief:
Im Sommer 2012 bin ich mit meinem Lebensgefährten ins Häuschen auf dem Lande gezogen und Ende des Jahres wurde der Wunsch, wieder mit einem Hund leben zu wollen, so groß, dass er doch unbedingt erfüllt werden musste. Ich wollte also einfach nur einen Hund. Und so lief mir Amy gewissermaßen in die Arme. Ich besuchte mit Amy Hundeschulen und Kurse und bekam immer wieder Lob. Dass man selbst seinen Hund toll findet, ist ja klar, aber wenn immer wieder Lob von außen kommt, muss ja was dran sein. Aha. Hm. Eine Trainerin empfahl mir das HD-Röntgen ab dem ersten Lebensjahr. Gut, machte ich. Als nächstes konnte sich der Tierarzt vor Begeisterung kaum wieder einkriegen, als er mir das Röntgenbild von Amys Hüfte zeigte. Hm. Gesunder Hund mit tollem Wesen, das schreit doch förmlich nach mehr … Ja, es wäre schön, wenn ich noch eine Amy hätte! Aber deshalb einen ganzen Wurf in die Welt setzen? Nee. Hm. Richtig züchten??? Na, erst mal gucken. An dieser Stelle begann ich, Amy auf diverse erbliche Erkrankungen genetisch zu testen, immer mit der Maßgabe, den nächsten Schritt vom Ergebnis des vorherigen Tests abhängig zu machen. Parallel dazu machte ich das Internet mit vielen, vielen Züchterseiten (insbesondere Pudel) zu meinem besten Freund. Und ich las und las und lernte und lernte. Mein ganz großes Vorbild in dieser Zeit war Karin Pohl mit ihren Glückspudeln. Irgendwie lebte ich in dieser Zeit zweigleisig: ich wusste, ich wollte einen zweiten Hund, aber ich wusste nicht, ob ich mir lieber einen Pudel kaufe oder mir ein Amy-Kind ziehe. Die Entscheidung fiel zugunsten des Pudels aus und zog als Anna bei uns ein. Trotzdem war der Zuchtgedanke nun einmal geboren und ließ mich nicht mehr los. Aber wenn schon, dann richtig gut, das war mein Anspruch. Die gesundheitlichen Voraussetzungen waren gegeben. Also machte ich mich als nächstes auf die Suche nach einem Verein, unter dessen Kontrolle ich züchten könnte und fand ihn im IHV e.V. Ich wurde Mitglied, besuchte Ausstellungen, ließ ein Phänogutachten erstellen und Amy auf Zuchttauglichkeit prüfen. Ich gab meinem Zwinger einen Namen (Der Weg zum Licht) und Amy bekam Papiere, eine Registerkarte (der erste Teil des Anfangs einer Ahnentafel). Das war im November/Dezember 2014 und in dieser Zeit begann ich auch in verschiedenen Facebookgruppen Mitglied zu werden. Zuerst in der Königspudelgruppe, denn ich habe ja auch meine Anna. Doodlegruppen hatte ich noch keine gefunden. War sehr interessant, der Meinungsaustausch, und auch lehrreich. Der nächste Schritt für mich war die Suche nach einem geeigneten Deckrüden. Das war der bisher schwerste Schritt, denn bis dahin war mir doch alles regelrecht in den Schoß gefallen. Sehr gesund sollte er sein und natürlich dafür auch Atteste haben. Ich kannte keinen. In meiner Not kam ich auf eine folgenschwere Idee: Ich fragte in der KÖNIGSPUDELGRUPPE an, ob jemand einen Deckrüden für meinen PUDELMISCHLING wüsste! Schließlich sind dort 1500 Mitglieder. Mittlerweile weiß ich, das war das dämlichste, was man tun kann. Das Verhältnis der Pudelmenschen zu den Doodlezüchtern und Besitzern ist etwa wie das Verhältnis der Päpste der mittelalterlichen katholischen Kirche zu Galileos Weltbild. Daraus lernte ich, dass ich, um kein VERMEHRER zu sein, dreimal besser als jeder VDH-Pudelzüchter sein muss. Das störte mich nicht, einen hohen Qualitätsanspruch hatte ich ohnehin. Und endlich fand ich auch DEN Deckrüden: Hans Leyzers Kenzo. Nun begann die Etappe der Trächtigkeit und Geburtsvorbereitung mit Hilfe von Büchern, Büchern, Büchern und Züchterseiten ohne Ende. Das Material stand bereit und das Theoriewissen lag in gedruckter Form vor mir, als Amy auf unserem Sofa in meinen Armen die Austreibungswehen bekam. In 3 Stunden und 20 Minuten hat sie mit meiner laienhaften Hilfe 10 grandiosen Hundekindern das Leben geschenkt. Ich war so ziemlich auf alle Eventualitäten vorbereitet und bin so unendlich dankbar, denn wer weiß, ob ich im Ernstfall ebenso perfekt gewesen wäre. Mit Hilfe meines Bücherwissens und der Telefonnummer von Sabine Kiefer und Marion Bach an meiner Pinnwand lernte und arbeitete ich mich Woche um Woche in eine hochwertige Welpenaufzucht hinein. Was für mich auch bedeutete, an NICHTS zu sparen, es gab von allem immer nur das Hochwertigste und von mir ALLES an Zeit und Aufmerksamkeit. Und trotzdem, ich hatte unendlich viel Glück, gepaart mit meinem Ehrgeiz. Aber das Allerwichtigste: Die Welpen sind insbesondere deshalb sooo großartig geworden, weil sie das Wesen ihrer Mutter und auch des Vaters mit auf den Weg bekommen haben.
Ich hatte die 3 wichtigsten Dinge für einen erfolgreichen Wurf:
1. eine großartige Mutterhündin
2. unschätzbar wertvolle Unterstützung durch erfahrene Züchter
Ganz lieben Dank an dieser Stelle an Sabine Kiefer und Marion Bach!
3. Glück, ganz, ganz viel Glück